„Mit allen Sinnen mittendrin...“ Einweihung der PädArT-Tongrube bei den Krabbelkäfern
Sonniges Wetter, sommerliche Temperaturen, große und kleine Wasserwannen, Handtücher, viele neugierige, aktive Kinder und Fachkräfte UND 600 Kilogramm Tonerde auf dem Außenspielgelände der Krabbelkäfer.
Es ist so weit, die PädArT-Tongrube wird eingeweiht und alle helfen mit, kleine, mittlere, große und riesige Tonklumpen schleppen die Kinder allein oder gemeinsam mit Spielkamerad*innen zur Grube und werfen sie hinein. Die Kinder lassen Wasser hineinfließen, schütten und schöpfen mit Händen und Gefäßen.
Sie steigen hinein, arbeiten sich mit ihrem ganzen Körper durch den Ton, patschen, streichen, cremen, sinken ein, bohren, stechen, drücken in den Ton, hinterlassen Hand- und Fußabdrücke, zupfen, trennen das Material und verbinden es wieder, kneten, rollen, formen, treten und stampfen rhythmisch nach Sinnen- und nach Herzenslust.
Jedes Kind findet seinen eigenen Zugang, manche sind mittendrin, andere schauen fasziniert, aber innerlich voll beteiligt, zu. Aktive Phasen und Pausen reihen sich in natürlichem Ablauf aneinander.
Es entsteht ein vielfältiges soziales Miteinander, gemeinsam Tun, sich abgrenzen, ja sagen, nein sagen, ja sagen, sich selbst oder andere berühren, mit Toncreme einstreichen. Die Kinder rufen freudig: „Das ist Sonnencreme.“ Sie erleben, dass für alle genug da ist. Sie können so viel Creme nehmen wie sie wollen, ganz, ganz viel...
Die Tongrube ist ein elementares Erfahrungsfeld für die Entwicklung der Basissinne. Die Kinder spüren ihre Körper unmittelbar, erleben sich berührt im Hautsinn, unserem Kontaktsinn, der von Geburt an über Berühren, Berührtwerden und Berührtsein den Aufbau unserer Beziehungen bestimmt und uns ein erstes Bild von der Welt vermittelt.
Die Kinder üben sich im Gleichgewicht. Dieser Sinn vermittelt uns Sicherheit und Halt. Über ihn gewinnen die Kinder Orientierung in Bezug auf ihre Umwelt, ihre Beziehungen und sich selbst. Die Kinder organisieren sich über das Gleichgewicht in ihren inneren und äußeren Bewegungen.
In der Tiefensensibilität erleben sich die Kinder in ihrer Kraft. Dieser Sinn entwickelt sich über Druck auf Muskeln, Bänder und Gewebe. Die Erfahrungen in der Tiefensensibilität führen ins Handeln. Über das eigene tätig sein eignen sich die Kinder die Welt an und erfahren sich als wirkmächtig und als selbst bewusst.Das Material in Verbindung mit der professionellen und achtsamen Begleitung unserer Fachkräfte unterstützt die Kinder maximal in ihren individuellen Entwicklungs- und Bildungsprozessen. Über ihre Hände und ihren Körper bringen die Kinder ihre Themen zum Ausdruck und was sie darin bewegt.
Ein wunderbares Beispiel für freudvolle, selbstbestimmte Lernprozesse!